Aktuelles aus den Vorklassen

Vorklassen als Chance

An der Herderschule gibt es zwei Vorklassen.

In jeder Vorklasse werden 8 Kinder unterrichtet. Alle aufgenommenen Kinder sind sprachauffällig und/oder hörbeeinträchtigt und meistens in verschiedenen anderen Bereichen noch nicht altersgemäß entwickelt. Sie weisen Entwicklungsrückstände auf in

  • emotionale Entwicklung (Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein)
  • soziale Entwicklung (Gruppenfähigkeit und Regelbewusstsein)
  • Entwicklung der altersgemäßen Motivation (Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft)
  • kognitive Entwicklung (Sprach- und Aufgabenverständnis)
  • körperliche Entwicklung (Belastbarkeit, Sinnestüchtigkeit)
  • psychomotorische Entwicklung (Grob- und Feinmotorik, Raum- und Körperwahrnehmung).

In jeder Vorklasse arbeitet eine Sozialpädagogin als feste Bezugsperson für die Kinder. Zwei Sprachheilpädagoginnen/-pädagogen unterstützen die sprachheilpädagogische Arbeit in Form von gemeinsamem Unterricht, Kleingruppen- oder Einzelförderung. Diese Förderung übernehmen Kolleginnen und Kollegen, die im darauffolgenden Schuljahr als Klassenlehrerin/Klassenlehrer der Jahrgangsstufe 1 eingesetzt werden. Durch die personelle Kontinuität können Fördermaßnahmen weitergeführt und ein möglichst angstfreier Übergang der Kinder, die nach der Vorklasse in der Herderschule bleiben, geschaffen werden.

Kinder mit Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen, mit Teilleistungsschwächen oder mit emotionalen Beeinträchtigungen brauchen besondere Förderung und ‚Entwicklungshilfe’ in einem stressfreien Raum, damit sie fähig werden, ihr kognitives und emotionales Potential auszuschöpfen. Ziel und Aufgabe der Vorklassen ist es, ihnen die benötigte Hilfestellung zu geben. Hier findet das Kind Zeit und Raum, sich in seiner Gesamtpersönlichkeit weiter zu entwickeln.

Der Unterricht in der Vorklasse orientiert sich an der Lernausgangslage der Kinder und den individuellen Förderplänen (s. Förderkonzept). Die Grundlage bildet der Bildungs- und Erziehungsplan 0 bis 10 mit besonderem Schwerpunkt der sprachlichen Entwicklung. Die Ausbildung der im BEP aufgeführten Kompetenzen bestimmen Unterrichtsinhalte und das methodische Vorgehen. Dabei kommt der Ausbildung der phonetisch-phonologische Bewusstheit als Vorläufer der Lesekompetenz eine besondere Rolle zu. Der entscheidende Sprung von inhaltlichem Verständnis und Lautabfolge muss spielerisch vorbereitet werden.

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